Klima Belüftung

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Be- und Entlüftungstechniken

Belüftung über Fenster oder mittels technischer Anlagen. Nicht jede Belüftungsart ist für jeden Einsatzzweck geeignet.


Lüftung über Fenster

Der Verzicht auf technisch komplexe Klimatisierungstechnik legt die Verantwortung in die Hände der Mitarbeiter und spart ganz nebenbei Kosten.

Unterschieden werden:

  • die einseitige Lüftung mit Zu- und Abluftöffnungen in einer Außenwand; die Lüftung kann über mehrere oder über ein Fenster erfolgen
  • die Querlüftung mit Zu- und Abluftöffnungen in gegenüberliegenden Außenwänden oder in einer Außenwand und der Dachfläche

Beide Systeme können mit einer kontinuierlichen Lüftung oder mit einer Stoßlüftung kombiniert werden.


Anwendbarkeit

Der Klimatisierung über Fenster sind Grenzen gesetzt. Ist die Raumtiefe zu groß, muss zu technischen Systemen gegriffen werden. Die ASR A3.6 nennt Richtwerte für die Lüftung über Fenster.

Lüftungssystemmaximale Raumtiefeangenommene Luftgeschwindigkeit
Einseitige LüftungRaumtiefe = 2,5 x h (bei h > 4 m: max. Raumtiefe = 10 m)0,08 m/s
QuerlüftungRaumtiefe = 5,0 x h (bei h > 4 m: max. Raumtiefe = 20 m)0,14 m/s

Quelle: ASR A3.6 (als Download erhältlich unter www.baua.de)


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Fenster können auch digital gesteuert werden. Diese Technik kann beispielsweise genutzt werden, um Büroräume nachts zu kühlen.


Technische Systeme


Induktionssysteme

Dieses System erfordert hohe Luftgeschwindigkeiten im Kanalnetz und verursacht dadurch relativ hohe Kosten. Man kann diese Art der Be- und Entlüftung inzwischen als überholt betrachten. Denn es erfordert eine gewisse Bodenfreiheit der Möbel. Schrankkombinationen dürfen zum Beispiel nicht im „Wurfbereich“ der Anlage stehen.


Klimabodensysteme

Diese Art der Klimatisierung, die meist geschlossene Fenster voraussetzt, stammt noch aus der Zeit vor Entwicklung der Klimaanlage. Sie arbeitet mit einem einfachen variablen Volumenstrom-Zwei-Kanal-System. Heute wird das mit flächiger Luftverteilung arbeitende Prinzip meist nur noch in Versammlungsstätten und Rechenzentren eingesetzt. Die Regelbarkeit und die Layoutmöglichkeiten sind im Verhältnis zu modernen Systemen eher eingeschränkt.


Klimadeckensysteme

Bei den klassischen Klimadeckensystemen handelt es sich meist um variable Volumenstrom-Zwei-Kanal-Systeme, gekennzeichnet durch gleichmäßige Luftverteilung, geringe Ausblasgeschwindigkeiten und bedingte Regelbarkeit. Eingesetzt wird das Prinzip, das meist geschlossene Fenster voraussetzt, bei speziellen Belüftungsanforderungen, vor allem im Bereich von Sonderflächen – wie zum Beispiel Konferenzbereichen.

Ein Vorteil konventioneller Klimadecken liegt in der Kombinierbarkeit der klimatischen mit akustischen Eigenschaften.


Betonkernaktivierung

Bei der Betonkernaktivierung wird das Klimasystem in die Decke integriert. Damit entfallen anders als bei konventionellen Klimadecken zusätzliche Elemente unterhalb der Rohdecke. Betonkernaktivierungen werden hauptsächlich zur Kühlung von Räumen eingesetzt, sie können aber auch so ausgelegt werden, dass sie eine Beheizung der Räume ermöglichen.

Zusätzliche Kälte- und Wärmeerzeuger werden durch die Betonkernaktivierung ersetzt oder können zumindest kleiner dimensioniert werden. Das wichtigste Argument für Betonkernaktivierung ist die Reduktion laufender Betriebskosten.

Um die Decke zu aktivieren, werden beim Bau des Gebäudes Kunststoffrohre oder Rohrregister in den Beton eingebracht. Ihre Dimension variiert je nach der gewünschten Heiz- oder Kühlleistung.

Damit die Betonkernaktivierung funktioniert, dürfen keine flächigen Akustikdecken verbaut werden.


Kombinierte Systeme

Bei kombinierten Systemen funktioniert die Belüftung i. d. R. über Quelllüftungssysteme mit geringen Ausblasgeschwindigkeiten und niedrigen Luftwechselraten (ca. 2,5-fach/h). Gekühlt wird über Kaltwasser gekühlte Deckenelemente (Kernaktivierung). Vorteil dieses Systems ist die hohe Flexibilität, individuelle Regelbarkeit und die Möglichkeit einer Kombination mit einer Lüftung über Fenster.