Vorschriften Sonstige Normen

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Weitere Normen zur Arbeitsplatzgestaltung

Gute Produkte alleine garantieren noch keinen sicheren Arbeitsplatz. Deshalb setzen sich die nationalen, europäischen und internationalen Normungsgremien auch mit der Planung von Arbeitsplätzen und der Abstimmung einzelner Einrichtungskomponenten auseinander.


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Alle Normen für die Gesaltung von Büro-Arbeitsplätzen sind nicht-harmonisierte Normen. Das bedeutet, dass ihre Einhaltung nicht verbindlich ist. Auch andere Umsetzungen der gesetzlich definierten Anforderungen an die Gestaltung von Arbeitsplätzen sind zulässig. Als Dokumentation des Stands der Technik und der Arbeitsmedizin spielen sie dennoch eine wichtige Rolle. Dies gilt insbesondere für Normen, die entweder vom Ausschuss für Produktsicherheit (AfPS) in Zusammenhang mit dem ProdSG genannt werden, sowie für die von der Kommission für Arbeitsschutz und Normung (KAN) identifizierten Normen zum Arbeitsschutz.


Zeichenerklärung:

Diese Normen definieren Anforderungen an den Arbeitsschutz.
(siehe KAN Praxis)

Erläuterungen zu der Herkunft der Normen finden Sie in dem Kaptiel DIN – EN – ISO.


Grundlagen

DIN 33402-2:2020-12: Körpermaße des Menschen – Teil 2: Werte
Die Norm enthält die Körpermaße von unbekleideten Personen. Die untersuchte Gruppe umfasst alle erwachsenen Personen, die in der Bundesrepublik Deutschland wohnhaft sind.

DIN EN ISO 9241-1: 2002-02: Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten mit Bildschirmgeräten - Teil 1: Allgemeine Einführung (ISO 9241-1: 1997); Deutsche Fassung EN ISO 9241-1 1997 + A1:2001
Die Norm ist internationalen Ursprungs und führt in die internationale Normenreihe ISO 9241 ein, die die ergonomischen Anforderungen für Bürotätigkeiten mit Bildschirmgerät festlegt. Sie legt die Grundlagen im Hinblick auf eine auf Nutzungseffizienz orientierte Vorgehensweise fest, gibt einen Überblick über alle Teile der Normenrehe und enthält eine Anleitung zur Anwendung der Normenreihe. Zudem beschreibt die Norm, wie ggf. Konformität mit Teilen der Normenreihe anzugeben ist.

DIN EN ISO 9241-5:1999-8: Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten mit Bildschirmgeräten - Teil 5: Anforderungen an Arbeitsplatzgestaltung und Körperhaltung (ISO 9241-5:998);
Deutsche Fassung EN ISO 9241-5:1999

Die Norm legt ergonomische Grundsätze im Hinblick auf Benutzeranforderungen sowie auf Gestaltung und Beschaffung von Arbeitsplätzen für Bürotätigkeiten mit Bildschirmgeräten fest. Die Grundsätze und Anforderungen sind auf die Normen anzuwenden, die die Gestaltung von Büromöbeln und die Ausstattung des Arbeitsplatzes festlegen. Festlegungen zur Gestaltung erfolgen im Hinblick auf Körperhaltungen, Einfachheit der Einstellung, Arbeitsflächen und Arbeitsstühlen sowie im Hinblick auf die Anordnung von Arbeitsstationen im Arbeitsbereich.

DIN EN ISO 9241-6:2001-03: Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten mit Bildschirmgeräten - Teil 6: Leitsätze für die Arbeitsumgebung (ISO 9241-6:1999); Deutsche Fassung EN ISO 9241-6:1999
Die Norm ist anwendbar auf die Arbeitsumgebung und den Arbeitsplatz in Arbeitssystemen, bei denen ein Bildschirmgerät für die Büroarbeit genutzt wird. Die Norm enthält Leitsätze für die ergonomische Gestaltung der Arbeitsumgebung und des Arbeitsplatzes unter Berücksichtigung der Beleuchtung, der Einwirkung von Geräuschen, der thermischen Umgebung sowie mechanischer Schwingungen, elektromagnetischer und elektrostatischer Felder, der Raumnutzung und der Arbeitsplatzauslegung. In den vier informativen Anhängen werden praktische Anleitungen gegeben für die Umsetzung der Leitsätze.


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Akustik

DIN EN ISO 17624:2005-03: Akustik - Leitfaden für den Schallschutz in Büros und Arbeitsräumen durch Schallschirme (ISO 17624:2004); Deutsche Fassung EN ISO 17624:2004
Die Norm enthält schalltechnische und betriebstechnische Festlegungen, die zwischen dem Hersteller oder Lieferanten und dem Anwender von Schallschirmen zu vereinbaren sind. Sie ist u.a. anwendbar auf freistehende Schallschirme im Büro.

VDI 2569:2019-10: Schallschutz und akustische Gestaltung im Büro
Die VDI-Richtlinie gibt Hinweise für die Abstimmung von Büroräumen auf die vorgeshene Nutzung aus bau- und raumakustischer Sicht. Sie formuliert Empfehlungen für Einzel- und Mehrpersonenbüros. Diese sollen so optimiert werden, dass Belastungen und Beanspruchungen durch Lärm, insbesondere Störungen und Beeinträchtigung der sprachlichen Kommunikation begrenzt oder vermieden werden. Die Richtlinie geht auf die Geräuschsituation in unterschiedlichen Büroformen ein, gibt Hinweise für die Planung, zur Schalldämmung von Außen- und Innenbauteilen, zur schalltechnischen Planung geräuschintensiver haus- und bürotechnischer Anlagen sowie zum Schallschutz innerhalb von Büroräumen. Sie enthält zudem Erläuterungen zur Wirkung von Lärm.

DIN 18041:2016-03: Hörsamkeit in Räumen – Anforderungen, Empfehlungen und Hinweise für die Planung
Die Norm gibt für eine Vielzahl von Räumen Empfehlungen zur Gestaltung von Hör- und Sprechbedingungen auf der Basis des Modells von W. C. Sabine. Unterschieden werden Räume des Typs A, in denen gute Hörbedingungen im gesamten Raum erforderlich sind (z.B. Seminar- und Besprechungsräume), und Räume des Typs B, in denen Sprachverständlichkeit nur über kurze Distanzen gewünscht wird (z.B. in Open Spaces). Mit der Überarbeitung der Norm wurden die Belange der Inklusion im Bereich des Hörens gestärkt. Außerdem wurde die Anwendbarkeit der Norm durch aktualisierte und erweiterte Beispiele erleichtert.

DIN EN ISO 3382-3:2022-04: Akustik – Messung von Parametern der Raumakustik – Teil 3: Großraumbüros (ISO 3382-3:2012); Deutsche Fassung EN ISO 3382-3:2022
Die Norm benennt raumakustische Kenngrößen zur Beurteilung von Großräumbüros und legt Methoden zu deren Messung fest. DIN EN ISO 3382-3:2022 definiert keine normativen Anforderungen zu diesen Messgrößen. Diesbezügliche Anforderungen werden in der VDI 2569 definiert.


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Beleuchtung

DIN EN 12464-1:2021-11: Licht und Beleuchtung - Beleuchtung von Arbeitsstätten - Teil 1: Arbeitsstätten in Innenräumen; Deutsche Fassung EN 12464-1:2021
Die Norm legt Beleuchtungsanforderungen für Menschen an Arbeitsplätzen in Innenräumen fest. Ihre Vorgaben beziehen sich auf den Sehkomfort und die Sehleistung von Personen mit normalem oder auf normal korrigiertem Sehvermögen. Berücksichtigt werden unterschiedliche Arten arbeitstypischer Sehaufgaben einschließlich der Bildschirmarbeit. Die Norm benennt Anforderungen an Beleuchtungslösungen für Arbeitsstätten in Innenräumen. Darüber hinaus werden Empfehlungen für eine gute Umsetzung der Beleuchtung gegeben, einschließlich visueller und nichtvisueller Beleuchtungsanforderungen.

DIN 5035-6:2006-11: Beleuchtung mit künstlichem Licht - Teil 6: Messung und Bewertung
Die Norm gilt für die Messung und Bewertung von bestimmten photometrischen Größen der künstlichen Beleuchtung von Innenräumen und von bestimmten Flächen im Freien sowie der Sicherheitsbeleuchtung. Sie legt Anforderungen an Messgeräte fest, enthält Empfehlungen und Anforderungen für die Vorbereitung und Durchführung der Messung sowie für die Auswertung und Darstellung der Messergebnisse. Die Norm enthält zudem spezifische Festlegungen für bestimmte Beleuchtungen mit besonderen Anforderungen. Die Norm wurde an DIN EN 12464-1 angepasst.
Hinweis: Derzeit arbeitet das zuständige Gremium an einer Aktualisierung der Norm. Ein Entwurf wurde im Oktober 2022 veröffentlicht.

VDI 6011 Blatt 1:2016-07: Optimierung von Tageslichtnutzung und künstlicher Beleuchtung - Grundlagen
Die VDI-Richtlinie dient der Verdeutlichung der wichtigsten Aspekte der Tageslichtnutzung und damit zusammenhängender Kriterien der künstlichen Beleuchtung in Gebäuden. Die Richtlinie gibt eine Übersicht über Tageslichtsysteme und Tageslichtlenksysteme und zeigt deren Besonderheiten auf. Sie behandelt auch das Thema Wärmeeintrag. In den Anhängen sind Beispiele für die Kombinationen von Kunst- und Tageslicht in Büroräumen sowie Beispiele für die Systemintegration von Tages- und Kunstlichtkomponenten aufgeführt.


Klimatisierung

DIN EN ISO 7730:2006-05: Ergonomie der thermischen Umgebung - Analytische Bestimmung und Interpretation der thermischen Behaglichkeit durch Berechnung des PMV-
und des PPD-Indexes und Kriterien der lokalen thermischen Behaglichkeit (ISO 7730:2005); Deutsche Fassung EN ISO 7730:2005

Die Norm beschreibt ein Verfahren zur Voraussage des menschlichen Wärmeempfindens und Grades des Unbehagens bei gemäßigtem Umgebungsklima und legt Bedingungen für das Umgebungsklima fest, die zu einem Gefühl der thermischen Behaglichkeit führen. Für ein extremes Umgebungsklima sind andere Normen anzuwenden.

DIN EN ISO 7730 Berichtigung 1: 2007-06

VDI 6022 Blatt 1:2018-01: Raumlufttechnik, Raumluftqualität - Hygieneanforderungen an raumlufttechnische Anlagen und Geräte (VDI-Lüftungsregeln)
Die Richtlinie beschäftigt sich mit der Hygiene in raumlufttechnischen Anlagen und Geräten. Betrachtet werden raumlufttechnische Anlagen und Geräte, die Räume oder Aufenthaltsbereiche in Räumen versorgen, in denen sich bestimmungsgemäß Personen mehr als 30 Tage pro Jahr oder regelmäßig länger als 2 Stunden je Tag aufhalten. Sie gilt für alle Anlagen und deren zentrale und dezentrale Komponenten (auch Aggregate wie z.B. Rückkühlwerke, die die Zuluftqualität beeinflussen). Die Richtlinie fordert keine Produktprüfung oder -zertifizierung.